Unsere Liebe Frau vom Deutschen Haus in Jerusalem

Gründungsfest des Deutschen Ordens, 6. Februar

Der Orden entstand 1189/90 vor Akkon im Heiligen Land mit der Errichtung eines Feldspitals zur Pflege kranker Pilger und verwundeter Kreuzfahrer. Die Brüder dieses Spitals übernahmen später in Jerusalem ein Deutsches Haus mit einer Marienkapelle, das bereits 1127 bestand. Sie erhielten jedoch nach Errichtung des Feldspitals durch die päpstlichen Urkunden bereits von allem Anfang an die Benennung Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem. Papst Clemens III. gewährte unter diesem Namen am 6. Februar 1191 der neuen Bruderschaft päpstlichen Schutz. Ihr Ideal war, den hilfsbedürftigen Menschen um Christi willen in selbstloser Liebe zu dienen.


Da sich unsere Gemeinschaft von Anfang an unter den Schutz der Gottesmutter gestellt hat, wollen wir ihr Bild tief in unserem Herzen tragen. Maria nahm alles in Demut als Magd des Herrn an. Sie vertraute nicht in die eigene Kraft, um Gottes Werk zu vollbringen, sondern war bereit, daß mit ihr und ihrem Leben sein Wille geschehe, trotz der völligen Undurchsichtigkeit der Pläne Gottes. Das war ihre einzigartige Tat: die glaubende Hingabe. Sie lehrt, uns restlos einzusetzen für Chnisti Reich:"Was er euch sagt, das tut!" (Joh. 2,5) Wegen ihrer besonderen Aufgabe im Heilsplan Gottes soll ihre Verehrung in den von der Kirche empfohlenen Formen immer gepflegt werden. Die Brüder beten daher täglich, gemeinsam oder privat, den Rosenkranz und den Engel des Herrn.

Heilige Elisabeth, Landgräfin von Thüringen

Erste Patronin des Ordens, 19. November

Schon bald nach ihrem Tod wurde die heilige Elisabeth von Thüringen von den Brüdern zur Patronin des Ordens erkoren, da sie den verborgenen Dienst am Gottesreich vorlebte und einzigartig verkörperte. Als Frau und Mutter mit einem liebenden Herzen sei sie uns Vorbild tätiger Liebe.

Elisabeth wurde auf der Wartburg erzogen und mit dem Landgrafen Ludwig IV von Thüringen vermählt, dem sie drei Kinder gebar Sie half Witwen und Waisen, Kranken und Armen. Zur Zeit der Hungersnot verteilte sie freigebig die Lebensmittel ihres Hauses.
Elisabeth ertrug Verachtung, Spott und Hohn ungebrochenen Herzens. In Marburg erbaute sie als junge Witwe das Franziskushospital, wo sie im grauen Bußkleid ihre geschwächte Lebenskraft in aufopfernder Liebestätigkeit und Entsagung im Dienste der Kranken und Aussätzigen völlig verzehrte. Sie schöpfte die Kraft aus dem Gebet. Sie starb in Marburg 1231 im Alter von 24 Jahren. Schon bald nach ihrem Tod wurde die heilige Elisabeth von Thüringen von den Brüdern zur Patronin des Ordens erkoren, da sie den verborgenen Dienst am Gottesreich vorlebte und einzigartig verkörperte. Als Frau und Mutter mit einem liebenden Herzen sei sie uns Vorbild tätiger Liebe. Bereits 1235 erwirkte ihr Schwager Konrad von Thüringen - der spätere Hochmeister des Deutschen Ordens - ihre Heiligsprechung. Ober ihrem Grab wurde von unserem Orden die Elisabethkirche erbaut. Schon bald wurde die Heilige zur Patronin des Ordens erkoren, da sie den verborgenen Dienst am Gottesreich vorgelebt und in Vorbildlicherweise verkörpert hat.

Heiliger Georg, Märtyrer

Zweiter Patron des Ordens, 23. April

Wir verehren auch den heiligen Blutzeugen Georg. Er war durch Jahrhunderte der Patron der Glaubenskämpfer. Als solcher soll er uns im Kampf für den Glauben voranleuchten. Auch die tägliche Treue bis zur Hingabe aller Kräfte kann ein unblutiges Martyrium sein und setzt eine hochherzige Gesinnung voraus.

Die nachweisbare Verehrung des heiligen Georg reicht bis ins frühe 4. Jahrhundert zurück, Seit Mitte des 4. Jahrhunderts gibt es vor allem im syrisch-palästinensischen und ägyptischen Raum, aber auch in Griechenland eine Vielzahl von Kultbelegen bzw. Kirchen. Die älteste auf den Titel des hl. Georg und seiner socii durch Bischof Tiberinus geweihten Kirche in Hauran (Saccaea/Shaqqa in der Provinz Arabien) lässt sich in die Jahre 354/57 zurückverfolgen. In Melitene/Kappadoklen wird sehr früh die Heimat des Heiligen vermutet. Hier entstand eine der ältesten Georgslegenden (Y-Red.). Im 4./5. Jahrhundert entstanden, setzt diese Redaktion einen blühenden Georgskult und wohl auch eine dem Märtyrer geweihte Kirche voraus. In der von Kaiser Justinian (527-65) erbauten Kirche in Lydda-Diospolis, unweit von Jerusalem, wurde schon früh das Grab des Heiligen mit den für sich reklamierten Reliquien des Heiligen gezeigt. In Theben (Griechenland) wurde noch im 4. Jahrhundert, in Thessaloniki im frühen 5. Jahrhundert aus einem heidnischen Tempel eine Georgskirche errichtet.

Die ältesten Quellen berichten von einem Bischof Georg aus Kappadokien (4. Jahrhundert), aber auch von einem Soldaten, der um des Glaubens willen den Martertod erlitten hat, etwa bald nach 300. Die historische Gestalt des Heiligen lässt sich nicht mehr genau fassen. Die Wahrheit der legendarischen Überlieferung zeugt von der Lebenshingabe, dem Einsatz für den Glauben und von der Unzerstörbarkeit des Lebens in Christus.
Schon bald zählte ihn die Ostkirche zu den Großmärtyrern; er erfreute sich besonders im Osten großer Verehrung. Im Laufe der Zeit umgab das Leben des volkstümlichen Glaubenshelden ein dichter Legendenkranz, so entstand auch die Drachenkampflegende als Sinnbild des Kampfes zwischen Gut und Böse, wobei der Drache als Sinnbild aller lebens- und glaubenswidrigen Kräfte und Mächte zu verstehen ist.

Georg gilt als jugendlicher Sieger über das Böse, deswegen wird er mit der Siegesfahne dargestellt. Unser Orden hat ihn zum Schutzpatron erwählt, weil Sankt Georg als Sinnbild der Befreiung eines Landes vom Götzendienst und der Bekehrung zum christlichen Glauben galt. Unsere Ordensregel fordert uns nach seinem Vorbild zur täglichen Treue auf, die bei der Hingabe aller Kräfte ein unblutiges Martyrium sein kann und eine hochherzige Gesinnung voraussetzt.

Bedeutendsten künstlerischen Ausdruck fand die Verehrung des Heiligen durch den Bilderzyklus in einem Raum neben der Schlosskapelle im alten Burgpalas Neuhaus/Böhmen (heute Jindrichuv Hradec) von 1338. Der 67 Szenen umfassende Bilderzyklus, der die Gesamtheit der in den Legendenkränzen bekannten Motive der Heiligenpassio darstellt, ist ein beredtes ikonsgraphisches Zeugnis für den reichen spirituellen Gestalt der Georgsverehrung, die weit über die Ritter-Drachen-Motivik hinausgeht und zurückreicht.